Unser Wald: Nur nachwachsender Rohstoff?

Die Initiative BEST (BioEnergie-RegionenStärken) der Georg – August – Universität Göttingen fordert die Holzmobilisierung exzessiv. Sie strebt z. B. auch Agroforst und Kurzumtriebsplantagen an.

Die Holzmobilisierung, die von den Hochschulen gelehrt wird, an denen unsere Förster ausgebildet werden, führt zu den Auswüchsen der exzessiven Nutzung unserer Wälder und auch das straßenbegleitende Grün ist davon betroffen.

Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir unter einem naturnahen Wald verstehen. So ist auch die Argumentation von „Hessen Forst“ zu verstehen, die genau dieser Sichtweise, soviel Holz wie möglich aus der Natur zu gewinnen, verfolgt. Das ist aber nicht die Sicht, die  „Hessen Forst“ in Ihren Äußerungen vorgibt, sondern verfolgt aus unserer Sicht, die Ziele, die „BEST“ entwickelt hat.

Sie entspricht nicht unseren Vorstellungen und steht diesen genau diametral entgegen.
Mit dieser Einstellung zum Wald steht „Hessen Forst“ im Gegensatz zu den Erfordernissen die wir in Zeiten des Klimawandels brauchen.
In der Hoffnung, dass sich trotz des hohen Drucks auf den Holzmarkt die Einsicht durchsetzt, dass wir nur mit der Natur überleben können und nicht gegen die Natur.

Unser Wald wird als nachwachsender Rohstoff bezeichnet und so wird er auch behandelt. Er wurde zum Holzacker degradiert.

Unterstützt wird „BEST“ von verschiedenen Forstwirtschaftlichen Verbänden und Institutionen, die zum Teil vom “Bundesministerium für Bildung und Forschung“ unterstützt werden.

Anhand der nachfolgenden Beispiele ist aus unserer Sicht klar zu erkennen, dass eine starke Lobby unseren Wald nur als Holzlieferant ausbeuten will und kein Interesse an einem Wald hat, der für das Klima, die Natur und die Biodiversität geschützt werden muss.

Günter Rexroth

Bio Energie Region Thüringen Ackerebene

Z.B. Holzheizung

Die Biomasse Holz wird in einer Holzheizung verbrannt, bzw. vergast und erzeugt dabei Wärme. Holz wird seit vielen tausend Jahren zum Beheizen von Räumen und Gebäuden, früher natürlich Höhlen oder auch nur am Lagerfeuer verwendet.

Johann Heinrich von Thünen Institut

Z.B. Kleinprivatwälder

Kleinprivatwälder haben große Bedeutung als Rohstofflieferanten einer biobasierten Ökonomie.

Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe Kompetenzzentrum.

Z.B. Vollbaumnutzung, Düngung, Zertifizierung

„Vollbaumnutzung“ – die Nutzung des gesamten oberirdischen Teiles von Waldbäumen wird auch in den nächsten Jahren vor allem wegen der Energieholzgewinnung aus Kronenholz noch hochaktuell sein.

Der Einsatz unbelasteter Holzaschen als Düngemittel im Wald ist prinzipiell möglich, unterliegt aber düngemittelrechtlichen Vorgaben.

Die Zertifizierungssysteme PEFC und FSC begrenzen die Waldrestholznutzung erheblich bzw. schließen sie sogar aus. Da forstliche Biomasse bereits jetzt als wesentlicher Energieträger genutzt wird und künftig noch wichtiger wird, muss die Zukunft zeigen, wie weit die Zertifizierungssysteme ingenieurmäßig-detailliert oder eher ideologiegetrieben vorgehen werden.

Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt

Z.B. Holz als Energielieferant

Am 04. Februar 2019 besuchte die Niedersächsische Forst-Ministerin Barbara Otte-Kinast die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA).

Die Ministerin betonte, dass der Wald eine Schlüsselfunktion für den Klimaschutz einnimmt. Kohlenstoff wird nicht nur im Wald gespeichert, sondern auch in Holzprodukten. Hinzu kommt das Potenzial, andere energieintensiver herzustellende Produkte und fossile Brennstoffe durch Holz zu ersetzen (Substitutionseffekte).

Kahlschlag im Naturschutzgebiet „Faulbruch bei Erzhausen“

Das Naturschutzgebiet „Faulbruch bei Erzhausen“ liegt im Nordosten des Landkreises Darmstadt-Dieburg, zwischen den Gemarkungen Erzhausen und Egelsbach. Im Dezember 2019 hat Hessen-Forst begonnen in einem kleinen Waldstück, das südöstlich an die Gemeinde Erzhausen grenzt, einen regelrechten Kahlschlag durchzuführen. Alte Buchen wurden gefällt und entnommen, andere zersägt und einfach liegengelassen. Hohe Kiefern wiederum ließ man stehen und der Sturm ‚Sabine‘ hat natürlich sein Übriges getan und viele der ungeschützten Kiefern entwurzelt.
Durch die Rückarbeiten blieben dicke Furchen im verdichteten Waldboden zurück. Die Wege sind nicht mehr nutzbar.

Begründet wurde diese Vorgehensweise u.a. damit, dass die Bäume durch die letzten Sommer so geschädigt seien, dass unkontrollierte Kronenbrüche Passanten gefährden könnten. Hinterlassen wurde ein Bild der Verwüstung und die Frage stellt sich, was hat das noch mit Naturschutz zu tun?

Marlene Tulaj

Aus dem Wald, in den Ofen

Das Schlimmste, was mit dem wertvollen Rohstoff Holz gemacht werden kann, ist es aus dem Wald zu holen und im Ofen oder Kamin zu verbrennen. Es ist klimaschädlich und ökonomisch kontraproduktiv. Mittlerweile führt es auch in manchen Gegenden zur Luftverschmutzung die kaum noch zu ertragen ist.

Im Bereich hinter der Waldstraße in Mühltal (Traisa) kann ein abschreckendes Beispiel aufgezeigt werden. Nachdem im Herbst einige Bäume aus Verkehrssicherheitsgründen gefällt wurden ist im Sturm eine ca. 60 Jahre alte Buche entwurzelt worden. Daneben wurde gleich weitere gefällt.

Die Buchen wurden zu Brennholz verarbeitet und zum großen Teil abtransportiert. Auf dem gleichen Areal wird seit Jahren Holz zwischen den Bäumen gelagert. Warum sorgt Hessen Forst als Dienstleister für die Gemeinde nicht dafür, dass das Brennholz nicht von dem Käufer abgeholt wird? Unter diesen Bedingungen kann an dieser Stelle kein Baum mehr nachwachsen.

Günter Rexroth

Darmstadts Stadtgrüne lassen mal wieder zugunsten der Lichtwiesenbahn Bäume fällen!

GRÜNE Bäume! Mit einem Schlag über Nacht fehlen wunderbare alte Kastanienbäume an der Nieder-Ramstädter Straße – sie wurden gefällt. Dies ist ein unverzeihlicher Frevel und zeugt von der Rücksichtslosigkeit der grünen Stadtregierung. Hat sie noch nicht verstanden, daß Bäume den Sauerstoff ausströmen, den die Darmstädter dringend brauchen? Die Trasse der Lichtwiesenbahn ist ihnen offenbar wichtiger als Umwelt und Naturschutz.

Es war nie die Rede davon, diese Bäume zu „entnehmen“. Vielleicht ist es ein undurchsichtiger Deal zwischen Stadt und TU? Gibst DU mir die Kleingärten zur Stadterweiterung, bekommst du die Straßenbahn.

Auffallend ist, daß unter den regierenden GRÜNEN besonders viele Bäume im Stadtgebiet entfernt wurden. Begleitender massiver Bürgerwiderstand kümmert sie nicht. Sie maßen es sich an, Proteste schlicht zu ignorieren.

Die machthabenden Giftgrünen sehen weiterhin zu, wie unser Wald von Hessen Forst totgewirtschaftet wird. Unter Empörung der Bevölkerung verübt er Kahlschlag großer Flächen und gesunder Bäume. Überdies leidet der Wald unter den extremen Auslichtungen; der Boden trocknet aus, die mit weitem Abstand stehenden letzten Bäume drohen schon bei leichten Stürmen umzukippen.

Die grüne „Umwelt“-Ministerin Priska Hinz, die jedes Jahr von den Förstern mehr Gewinn aus der Waldwirtschaft forderte, darf nun erkennen, daß ihr Gebot den Wald ruinierte. Denn jetzt muß sie 200 Mio. € als Schadensbegrenzung in den Wald investieren.

Schon seit den 90-er Jahren zeigen z.B. Lübeck, Göttingen, Uelzen oder die Grafen Hatzfeldt mit ihrer Alternativen Forstwirtschaft einen gesünderen Weg, ihre Wälder zu pflegen. Auf mehreren Tausend ha haben diese Forste extreme Sommer mit weniger Schäden überstanden als konventionell bewirtschaftete Wälder.

Brigitte Siefert-Rüd

Mühltal

Der Wahnsinn im Ober-Ramstädter Wald geht weiter!

Wir beobachten den schlimmsten Raubbau in der Ober-Ramstädter Gemarkung, sowohl im Staatswald, als auch im Kommunalwald. In unserer Beurteilung ist der Ober-Ramstädter Förster der am radikalsten und rücksichtslosesten einschlägt. Die Ober-Ramstädter Grünen interessiert der Wald ganz offenbar nicht, den Bürgermeister und das übrige Parlament ebenfalls nicht. Kein Wald in den angrenzenden Ortschaften sieht so ausgedünnt, so lädiert, und so armselig aus wie der Wald für den der Ober-Ramstädter Förster zuständig ist.
Seit Jahren erhalten wir von Ober-Ramstädter Bürgern Beschwerden über die Waldbewirtschaftung in Ober-Ramstadt. Sinnvoller wäre es allerdings sich direkt an die Politiker in O.-R. zu wenden und auch an die „grüne???“ Umweltministerin von Hessen, Priska Hinz. Sie macht die Vorgaben für den Staatswald. Wir sind mehr als unzufrieden mit dem unheilvollen Wirken des Ober-Ramstädter Förster und den Waldbewirtschaftungsvorgaben von Frau Hinz!

Karin Mühlenbock

Einschlag in Trautheim am Ludwigsweg

Wieder, wurden trotz des extrem schlechten Zustandes des Waldes, entlang des Ludwigsweges, zwischen Waltersteich und Ludwigsbrunnen, alte Buchen  und Nadelholz eingeschlagen.

Wir beobachten dass neben kranken Bäumen auch gesunde Bäume gefällt wurden und Nadelbäume mit wunderbar grünen Kronen, sh. Foto . Auch im Papiermüller Weg sind viele gesunde Bäume zum Fällen gekennzeichnet.

Je ausgedünnter der Wald ist, desto mehr trocknet der Waldboden aus.  Nach wie vor wird unser geschädigter Wald weiter ausgebeutet , als hätten wir keine zwei heiße Sommer gehabt die uns warnen sollten mit unserem Wald nicht wie gehabt umzugehen.

Wir können uns das nur erklären, dass Hessen Forst noch Lieferverträge bedienen muss, die langfristig abgeschlossen wurden. Es hat sich schon in der Vergangenheit gezeigt, dass schon im Voraus zusagte Einschlagsmengen nur auf Kosten der Natur eingehalten werden konnten, zuletzt illegal im Kellerwald. Diese Praxis muss unbedingt verlassen werden.

Günter Rexroth

Peter Wohlleben in Darmstadt

Peter Wohlleben und Mitglieder unserer BBI pro-walderhalt.de

Peter Wohlleben kam am 27.01.2020 zum Kinostart des Films

„Das geheime Leben der Bäume“

nach Darmstadt.

Unsere „BI www.pro-walderhalt“ nutzte die Veranstaltung zur Information der Bürger zum Thema Wald und sammelte Unterschriften zur

„Change.Org Petition“

unterstützt von Förster Peter Wohlleben.

an die Bundesministerin für Umwelt und Naturschutz Svenja Schulze und die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Julia Klöckner
Wälder sind keine Holzfabriken – es reicht!!! Wir Bürger fordern ein neues Bundeswaldgesetz!

Großaufräumen nach dem Sturm im Rodgauer Stadtwald

In einem Artikel in der Frankfurter Rundschau wird berichtet, das tausende abgeknickte Bäume derzeit aus den Waldabteilungen rund um Rodgau entfernt werden.

https://www.fr.de/rhein-main/kreis-offenbach/grossaufraeumen-nach-sturm-rodgauer-stadtwald-13457106.html

Das Projekt Lusen im Bayrischen Wald ist ein positives Beispiel wie Waldpolitik aussehen kann.

http://franzjosefadrian.com/facher/nationalpark-bayerischer-wald/

Ohne Kahlschlag                                             Mit Kahlschlag

Rodgau hat mit dem großen Aufräumen nach dem Sturm die Chance für einen für die Natur und gegen den Klimawandel gerichtete Waldpolitik, verpasst. (nichts dazu gelernt)

Wider allen Erkenntnissen, die die alternative Forstwirtschaft bietet, werden im Rodgauer Wald nicht nur die vom Sturm betroffenen Bäume aus dem Wald entfernt, sondern auch die noch stehenden und gesunden Bäume  mit schwerem bodenzerstörenden Harvestern gefällt. Der Firma, die die Bäume fällt, auch noch den Verkauf auf eigene Rechnung zu überlassen,  ist  den „Bock zum Gärtner“ gemacht. Die Gemeinde verschenkt Ihren Wald. Jeder Kubikmeter Holz mehr, erhöht den Gewinn des Unternehmens. Wer kann da widerstehen? In diesem Fall wäre es besser gewesen, den Rat von modernen Waldwissenschaftlern einzuholen anstatt nur auf die Empfehlungen von „Hessen Forst“ zu hören.

Damit entstehen Kahlschagsflächen, die der Sonne ungeschützt ausgesetzt  sind. Neuanpflanzungen brauchen aber Schatten und haben, wie in den letzten beiden Sommern, ohne die Schattenspender, keine Chance. Die alternative Lösung wäre gewesen, junge Laubbäume im Schutze der Kiefern aufwachsen zu lassen.

Auf der einen Seite wird gesagt, dass Kronenholz im Wald liegen bleiben soll. Im Widerspruch dazu soll erst gepflanzt werden, wenn alle Flächen geräumt sind. Die Holzlesescheine sorgen dafür, dass der Bürger denkt, er tue etwas Gutes für die  Umwelt, in dem er Holz in seinem Ofen oder Kamin verbrennt, den Waldboden mit seinem Geländewagen zusätzlich schädigt. Der Bürger macht damit das Schlimmste was man mit dem Wald machen kann, das Holz aus dem Wald direkt in den Ofen und damit ist der kürzeste Weg von Holz in CO2 beschritten.

Das FSC Siegel ist zu 2/3 der Holzindustrie und der Forstwirtschaft verpflichtet und somit ein Verkaufssiegel für die Holzwirtschaft. Aus diesem Grund hat z.B. Greenpeace  sich aus dieser Organisation verabschiedet.

Totschlagsargumente, dass der Einsatz von Rückepferden lebensgefährlich ist, gehören zum Standard der traditionellen Forstwirte, die Ihr Handwerk noch mit dem Ziel der maximalen Holzerzeugung erlernt haben und sich nicht der Natur und dem Klimawandel verpflichtet fühlen. Die Politik vertraut blind diesen „Fachleuten“, die nicht dazu bereit sind neue Erkenntnisse anzunehmen und danach zu handeln.

In Deutschland gibt es einige Beispiele, die die Alternative Forstwirtschaft schon seit den 90-er Jahren auf mehreren Tausend ha anwendet und ihre Wälder entsprechend bewirtschaftet, z. B. Lübeck, Göttingen und Uelzen oder die Wälder der Grafen Hatzfeldt. Auch das Projekt Lusen im Bayrischen Wald ist ein positives Beispiel wie Waldpolitik aussehen kann. Diese Forste haben die extremen Sommer 2018 und 2019 mit weniger Schäden überstanden als konventionell bewirtschaftete Wälder.

Die verantwortlichen Politiker sollten sich vor solchen Entscheidungen auch mal außerhalb der gewohnten Wege kundig machen. Die Gemeinde Groß-Gerau, sieben weitere Gemeinden in Hessen und als letzte Gemeinde Hofheim im Taunus haben die Konsequenzen gezogen und haben sich von dem Dienstleister „Hessen Forst“ getrennt und gehen eigene alternative Wege in der Forstwirtschaft im Sinne von Natur und Umwelt.

Wir wissen, wie in vielen anderen Bereichen auch, wie es besser geht, aber wir handeln nicht danach.

Günter Rexroth

„Blinde Fahrer im Wald“

Alle Jahre werden viele wertvolle Buchen und Eichen durch den Wald rasende Forstmaschinen verletzt. Diese ramponierte alte Buche im Verne’mer Wald kann ein Lied davon singen.

Wir wünschen allen Waldschützern und Freunden ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes Jahr 2020.

„Unser Wald in Zeiten des Klimawandels“

Am 10. Oktober stellte der Forstwissenschaftler Martin Bertram  vor 61 waldinteressierten Bürgern im Restaurant Chausseehaus in Nieder-Ramstadt  Alternativen zur herkömmlichen Forstwirtschaft vor.

Unser Wald ist in den letzten Jahren/Jahrzehnten durch mehrere Dürreperioden im Zuge des Klimawandels stark beansprucht worden. Da der Wald aber durch forstliche Fehler geschwächt ist, trifft ihn diese Beanspruchung so hart, dass er damit nicht alleine zurechtkommt. An vielen Stellen sind der Waldboden und die Bäume durch das Öffnen des Kronendachs der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Der Waldboden trocknet stark aus und die Stämme der Bäume bekommen Sonnenbrand. Der alte Forst-Spruch: “ Licht, Gras, Maus, aus“, hat hier seine Berechtigung.

Rűckewege mit zu geringen Abständen zerstören den Waldboden und reduzieren die verfügbaren Waldflächen um bis zu 25%. Baumverletzungen durch den robusten Einsatz von Ernte- und Rückemaschinen führen zu zusätzlichen Verlusten. Kahlschläge und anschließende Neuanpflanzungen mit gezogenen Setzlingen, die keine ausgeprägten Wurzeln bilden konnten, sind wiederum anfällig für Trockenperioden und Windbruch. Dass die Fichte nicht die ideale Baumart in unseren Breiten ist, hat schon ein Forstwissenschaftler Karl Gayer1896 gesagt. Willst du deinen Wald vernichten, pflanze Fichten. Das gilt analog auch für die Kiefer.

Um diese negativen Einflüsse und Praktiken in Zukunft zu vermeiden, wird eine schonendere und naturnahe Waldwirtschaft gefordert. In vielen Fällen kann durch den Einsatz von Seilwinden oder Pferden statt schwerer Forstmaschinen der Waldboden geschont und der Verletzung von Bäumen entgegengewirkt werden. Auch Schutzmaßnahmen für Bäume, die sich selbst ausgesät haben, sind sehr wirkungsvoll. Wenn man solche Bäume durch Einzäunen oder Einzelschutz vor Wildverbiss bewahrt, werden sie widerstandsfähiger; ihre Wurzeln gründen tiefer, sie können Trockenperioden besser überstehen und Stürmen standhalten.

Es wurden auch Baumarten aufgezeigt, die einen moderaten Klimawandel besser überleben könnten. In Deutschland gibt es einige Beispiele, die die Alternative Forstwirtschaft schon seit den 90-er Jahren auf mehreren Tausend ha anwendet und ihre Wälder entsprechend bewirtschaftet, z. B. Lübeck, Göttingen und Uelzen oder die Wälder der Grafen Hatzfeldt. Diese Forste haben die extremen Sommer 2018 und 2019 mit weniger Schäden überstanden als konventionell bewirtschaftete Wälder.  Pfungstadt hat einen Forstmeister angestellt, der gemeinsam mit Hessen Forst dafür sorgt, dass die Vorgaben der Gemeinde für die Alternative Forstwirtschaft, befolgt und durchgeführt werden.

Nach ausführlichen Diskussionen der vielen Themen gibt es kein Alles oder Nichts. Es muss in jeder Situation eine angemessene Antwort gefunden werden. Dafür zeigt die vorgestellte Alternative Forstwirtschaft viele interessante Möglichkeiten auf. Unser Wald in Zeiten des Klimawandels darf nicht mehr in erster Linie auf kurzfristig hohe Holzerlöse sondern auf maximale Vitalität für den Erhalt unserer Lebensgrundlage und damit der Natur ausgerichtet werden.

Günter Rexroth