Demo Samstag, 16.10.2021 ab 14.00 Uhr . Wir werden bis 17 Uhr vor Ort sein, Treffpunkt Eingang zum Waldkunstpfad neben Polizeipräsidium

Wir weisen auf die beabsichtigten Fällungen von gesundem Bäumen in und um den Waldkunstpfad hin, und nicht nur dort fällt Hessen Forst derzeit über die Maßen,  als gäbe es keinen Klimawandel.

Ursprünglich wurde am Waldkunstpfad lediglich über Wegesicherung von Hessen  Forst gesprochen, erst auf Nachfrage des Darmstädter Echos  hat der Forstamtsleiter Müller zugegeben natürlich auch gesunde Bäume zu fällen.

Wir fragen uns weshalb in einem so sensiblen Waldstück, das erstens die Kunst beherbergt und zweitens  für viele Bürger  das direkte Naherholungs-gebiet in Darmstadt ist, unbedingt gesunde Bäume geerntet werden muss?

Die Wegesicherung muss für viele Fällaktionen herhalten, letztendlich kann kein Bürger wirklich diese Angabe entkräften. Nur, wir haben genug Erfahrungen mit Hessen Forst und Begutachtungen von Förstern, die von Hessen Forst unabhängig sind, welche doch oft konträr zu HF die Fäll Notwendigkeit beurteilen.

 

So schlimm war es noch nie:

Die Fällsaison 2021/2022 hat begonnen. Den Auftakt bildete ein kleiner Bereich am Waldrand zum Klingenteich in Trautheim. Hier waren in den vergangenen Monaten einige Äste von Buchen heruntergefallen und hatten den Wildschutzzaun eines Anwesens beschädigt. Die „kranken Bäume“ (Buchen im besten Alter) liegen nun am Wegesrand – für den Verkauf vermessen.

Diesem Muster folgt man in der hiesigen Forstverwaltung nun seit Jahren. Unter dem Vorwand „Wegesicherung“ werden auch gesunde Bäume gefällt.

Der alte Buchenbestand im Bereich „südlicher Papiermüllerweg“ hat keine Überlebenschancen. Sagt der Mühltaler Revierförster Schilling. Und wenn er das sagt, stimmt es auch, denn er ist ja derjenige, der die entsprechenden Entscheidungen trifft.

Auch der Darmstädter Forstamtsleiter Müller bestätigt  im Darmstädter Echo vom 5. Oktober 2021 die allgemeine Strategie von HessenForst: „Wir handeln vorausschauend und ernten auch im Zuge der Maßnahme gesunde Altbuchen, die gegebenenfalls in ein oder zwei Jahren ein Problem bringen werden.“

Der Klimawandel (von der seither betriebenen Forstwirtschaft mit verursacht) dient als willkommene Begründung für den schlechten Zustand des Waldes. Wie man kritische Bürger beschwichtigt und ihnen die geplanten Maßnahmen als unausweichlich verkauft, darin ist Hessen Forst sehr erfinderisch und gut geschult. Klimaschutz ist dabei kein Thema.

Interessant: Es geht hier um einen „hiebreifen“ Buchenbestand (ca. 160 Jahre alt), den für die Holzindustrie interessantesten Bestand. Die Bäume werden gefällt und zwar ohne Rücksicht auf die umstehenden kleineren Bäume, die bei entsprechend sorgsamer Arbeit ohne weiteres überleben könnten.

Schlimm: Der Wald in diesem Bereich ist Hessischer Staatswald, hier arbeitet Dienstleister HessenForst im Auftrag der hessischen Landesregierung. Die Gemeinde ist für den Staatswald „nicht zuständig“ und deshalb desinteressiert. Anfragen von Bürgern an das Umweltministerium prallen ab.

Aber: Es ist unser Wald, der Wald der Bürger, es gibt keine „Hüter des Waldes“ mehr und keine Lobby. An anderen Orten, so auch bei der Stadt Darmstadt, kam man zu der Überzeugung, keine Buchen mehr zu fällen.

Die Fällaktion in großem Stil im Trautheimer hat am 4.10.2021 begonnen. Es sind bereits irreversible Schäden an unserem Wald durch diese neue Aktion entstanden. Inzwischen ist der gesamte Bereich Papiermüllerweg ab Klingenteich / Wanderweg 4 / der Bereich zwischen Feldschneise und Vogelschneise betroffen und wurde innerhalb weniger Tage in weiten Teilen zerstört.

Wir als Bürgerinitiative tun was wir können, doch ohne Unterstützung aus der Bevölkerung sind wir machtlos.                                          

Gilla Bertram 8.10.21

Fällaktionen von Hessen Forst im Namen der Wegesicherung

 

Natürlich ist es nicht nur Wegesicherung, diese ist der geringste Grund weshalb wieder heftig gefällt wird. Es ist nach wie vor die Wirtschaftlichkeit weshalb auch in Gebieten, die sehr stark von Menschen frequentiert werden, wie hier im Bereich Trautheim, Klingenteich, am und um den Waldkunstpfad Darmstadt, etc., gefällt wird. Es wird einfach von Seiten des Bewirtschafters Hessen Forst keinerlei Rücksicht auf das Bedürfnis von Bürgern im angrenzenden Wald Naherholung in einem einigermaßen ansehnlichen Wald zu suchen. Die Gemeinde könnte, die Betonung liegt auf könnte, HessenForst vorgeben wie sie ihren Wald bewirtschaftet haben möchte, für den Staatswald gilt das leider nicht. Für den erholungssuchenden Bürger ist es schlicht egal in welchem Wald er sich befindet, Grenzen sind ja nicht angezeigt. Leider ist die grüne Umweltministerin Priska Hinz nicht in der Lage für den Staatswald die richtigen Schritte einzuleiten. Seit Jahren versuchen wir vergeblich für unsere Wälder bei ihr Verständnis zu finden . Die Quittung hierfür hat sie nun erhalten, durch die ungesunde Ausbeute unserer Staatswälder muss Hinz nun viel Geld in die Hand nehmen um unsere Wälder zu retten. Auch aus diesem Umstand ist Hinz nicht in der Lage die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Holzlobby hat bei ihr ganze Arbeit geleistet!

Karin Mühlenbock