In der vergangenen Saison hat (vor Sabine!) Hessen-Forst im südlichen Papiermüllerweg und Umgebung wieder derartig zugeschlagen, dass einem noch mehr als früher angst und bange werden kann. Dieses Waldstück, in dem wir in früheren Zeiten unseren täglichen Spaziergang machten, kann ich nur noch als zerstört bezeichnen. Nach Auskunft der verantwortlichen Forstleute Müller und Schilling handelte es sich um reine Weg-Sicherungsmaßnahmen.
Eine Aussage, die übrigens im Widerspruch steht zu Informationen aus dem Darmstädter Echo, man fälle die Buchen, weil sie bei der jetzigen Klimasituation keine Chance mehr hätten und jetzt würde man sie noch verkaufen können. Der zweite Teil stimmt wohl, aber was die Überlebenschancen von Buchen betrifft, so sind andere Förster ganz anderer Meinung. Fachliche Informationen über die Buchen gibt es zur Genüge, die bestätigen, dass Buchen sehr wohl Trockenheit überleben können – wenn man sie Wald sein lässt und nicht als Unikate mitten im Kahlschlag stehen lässt. Dies lässt sich auch leicht überprüfen, wenn man, wie wir, um zu erholen, andere Wälder in anderen Gemeinden besuchen.
Zur Illustration dieses Foto vom 18.04.2020. Sehen so kranke Bäume aus? Müssen wir Bürger uns derart belügen lassen, wobei die Verantwortlichen tatsächlich zu denken scheinen, wir seien so dumm, ihnen zu glauben?
Nicht nur zerstört wurde unser Wald in den letzten Jahren durch Ausbeutung seitens der Forstwirtschaft, nun werden die Bürger auch noch verhöhnt, wie dieses Foto vom 18.04.2020 zeigt:
An mehreren Stellen des Mühltaler Papiermüllerwegs ist diese Botschaft zu finden, die eindeutig aus forstlichen Farbbeständen stammt.
Die Website von Hessen-Forst übrigens hingegen will uns das Ergebnis dieser ForstWIRTSCHAFT als Erfolg für die Gesundheit der Menschen verkaufen. Mit den Texten „Ein Herz für den Wald … ein Aufenthalt im Wald unterstützt das Immunsystem, senkt den Stresslevel und stärkt unseren Körper“ und der Empfehlung, gerade in Zeiten der Corona-Krise Bäume zu umarmen, wird hier ein Bild gezeichnet, das im absoluten Kontrast zur Realität an unserem Waldrand steht. Also bei mir und meinem Mann sorgt der Aufenthalt in unserem Wald für erhöhten Adrenalinspiegel und Blutdruck. Unser Rentenalter am Waldrand zu verbringen, hatten wir uns anders vorgestellt.
Gisela Bertram 18.04.2020