Dr. Christoph Storm wird zum Thema Waldökosysteme in der Krise-Stressfaktoren und Waldmanagement sprechen.
Samstag den 27.11.2021 um 17:00 Uhr
In der Bürgerhalle Malchen
Dieburger Str. 36
Waldschutz Bürger-Initiative Darmstadt Dieburg
Dr. Christoph Storm wird zum Thema Waldökosysteme in der Krise-Stressfaktoren und Waldmanagement sprechen.
Samstag den 27.11.2021 um 17:00 Uhr
In der Bürgerhalle Malchen
Dieburger Str. 36
Man muss sich das einmal vorstellen. Die Natur, unser aller Ursprung, soll alleine nicht mehr funktionieren! So weit haben wir es geschafft?
Rund 5 Mio Wildtiere werden hierzulande jährlich von Jägern getötet. Die wenigsten mittels sog. Blattschuss, der den schnellen Tod garantieren soll. Zerfetzte Därme, zertrümmerte Kiefer, zerschossene Rückenwirbel, Extremitäten, Gelenke. Die Palette der Leiden ist groß.
Wissenschaftlich ist erwiesen, dass Jagd nicht reguliert. Wir wissen nicht einmal, wieviel Wild in unsere Landschaft passt und lassen Wildtieren keine Chance, Populationen selbst zu regeln.
Lockfütterungen (Kirrungen), Winterfutter usw. stellen Wildtieren mehr Nahrung zur Verfügung, als kulturellen Nutztieren. Natürliche Auslese: Fehlanzeige. Herbstliche Gesellschaftsjagden werden mit zu hohen Populationen gerechtfertigt. Dabei werden Tiere oft schwer verletzt und z. B. bei Wildschweinen, Familienstrukturen zerschossen. Unnatürliche Vermehrung ist die Folge.
In Luxemburg wurde 2019 die Fuchsjagd um weitere fünf Jahre verboten. Keine der schrecklichen Vorhersagen aus Jagdkreisen war eingetreten. Die Population blieb stabil, Krankheiten und Seuchen verringerten sich erheblich. In hiesigen Jagdgebieten wurden bei Füchsen bis zu elf Welpen pro Wurf gezählt. Bei Jagdverboten, wie im Naturpark Bayerischer Wald, liegt die statistische Produktionsrate bei 1,7 Welpen pro Wurf! Der Rückgang von Niederwild wird Fuchs, Marder und Waschbär angerechnet. Verlust von Lebensraum durch die Landwirtschaft generell ausgeblendet. Geschossen werden jährlich aber fast 2000 Rebhühner und 230.000 Feldhasen. Weitere bedrohte Arten, stehen auf der Abschussliste. Geht es überhaupt um Naturschutz, wenn die Jagd auf hunderte ausgesetzter Zuchtfasane „Spaß macht“? Natur funktioniert. Nur anders.
Bodo Kaul
Folge 110 von Station 64: Bäume fällen und Klimaschutz?
Einige ihrer Aussagen entsprechen nicht dem neueren Stand der Wissenschaft und Forschung, sind rückwärtsgewandt, fragwürdig oder unhaltbar.
Beispiel: Frau Sundermann sagt, man müsse die alten Buchen fällen, „denn nur dann kann neuer Wald entstehen“. Wenn man weiß, dass es auf der Erde seit 400 Millionen Jahren Wälder gibt, Förster aber erst seit 300 Jahren, stimmt offenbar etwas nicht. Wälder entstehen durch die Kräfte der Natur ganz von selbst. Auch die Aussage von Frau Sundermann, dass alte Bäume weniger in der Lage sind CO2 zu speichern, ist irreführend, da das Ökosystem Wald den Kohlenstoff sehr wohl langzeitig speichert, zumal mehr als 70 % des geernteten Laubholzes in Deutschland in der Verbrennung landet und somit wird das gespeicherte CO2 wieder frei gesetzt.
Frau Sundermann widerspricht auch dem Darmstädter Echo Artikel vom 10.11., S. 9 mit der Schlagzeile: „Ein Großteil der Buchen ist gerettet„.
Frau Sundermann sagt im Podcast eindeutig:“die Menge [der zu fällenden Bäume] wird gleich bleiben, mehr oder weniger,“ … nur verteilt bis 2025!
Es stimmt schon, dass ein alter Baum irgendwann im Zuwachs nachlässt und weniger CO2 aufnimmt; aber der gebundene Kohlenstoff bleibt langfristig im System (Totholz, Boden). Außerdem erfüllt er seine Aufgabe als Sauerstoffproduzent solange er mit seinem Kronendach stehen bleiben darf.
Sieht so eine „Rettung“ des Waldes um den Waldkunstpfad aus? HF möchte schlichtweg das Holz aus diesem Wald vermarkten, die Naherholung der Bürger spielt eine untergeordnete Rolle.
Die Schäden am Erholungswald und am Ökosystem sind auch dieselben, nur verteilt bis 2025. Man könnte es also besser als „Galgenfrist“ bezeichnen, wenn auch eine sehr kurze (Buchen können 300 Jahre alt werden).
HessenForst ist es mal wieder gelungen, mit dem Treffen im Wald die Teilnehmer und die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen. Die Goethebuche wurde übrigens schon vor dem Treffen durch das Umweltamt der Stadt gerettet.
Karin Mühlenbock
Das Da-Echo/VRM hat mit Karin Mühlenbock über die Fällungen am Waldkunstpfad in Darmstadt gesprochen.
Entlang des Papiermüllerwegs in Mühltal, vom südlichen Anfang des Lindenbergwegs ausgehend Richtung Norden, sind derzeit viele Fichten am Wegesrand durch Hessen-Forst zur Fällung markiert. Die meisten dieser Markierungen sind jedoch vom Papiermüllerweg aus nicht zu erkennen. Denn sie befinden sich jeweils vom Papiermüllerweg aus gesehen auf der Rückseite der betreffenden Bäume. Sodass Spaziergänger, Fahrradfahrer und Sonstige wenige Meter an den Bäumen vorbeikommen können und trotzdem nicht erkennen, dass es diesen Bäumen bald an den Kragen geht.
Manche dieser zur Fällung markierten Bäume sind komplett abgestorben. In diesen Fällen hätten sicher die meisten Vorbeigehenden und -fahrenden nichts gegen die Fällung dieser Bäume einzuwenden. Das denkt sich anscheinend auch Hessen-Forst. Denn diese Bäume sind dafür umso auffälliger und von allen möglichen Seiten mit einem roten „X“ zur Fällung markiert. Was dann auch Menschen vom Papiermüllerweg aus sehen können.
Hat Hessen-Forst etwa doch ein Gewissen? Oder warum erfolgt die Markierung der gesunden Fichten im beträchtlichen Alter am Papiermüllerweg klammheimlich, während die kranken und abgestorbenen Fichten offensichtliche Markierungen tragen? Was hat Hessen-Forst uns Bürgern gegenüber zu verbergen? Am besten, Sie machen sich selbst ein Bild vor Ort!
Florian Held
Auch der NABU Seeheim Jugenheim unterstützt unsere Initiative zum Waldkunstpfad in Darmstadt
Wir weisen auf die beabsichtigten Fällungen von gesundem Bäumen in und um den Waldkunstpfad hin, und nicht nur dort fällt Hessen Forst derzeit über die Maßen, als gäbe es keinen Klimawandel.
Ursprünglich wurde am Waldkunstpfad lediglich über Wegesicherung von Hessen Forst gesprochen, erst auf Nachfrage des Darmstädter Echos hat der Forstamtsleiter Müller zugegeben natürlich auch gesunde Bäume zu fällen.
Wir fragen uns weshalb in einem so sensiblen Waldstück, das erstens die Kunst beherbergt und zweitens für viele Bürger das direkte Naherholungs-gebiet in Darmstadt ist, unbedingt gesunde Bäume geerntet werden muss?
Die Wegesicherung muss für viele Fällaktionen herhalten, letztendlich kann kein Bürger wirklich diese Angabe entkräften. Nur, wir haben genug Erfahrungen mit Hessen Forst und Begutachtungen von Förstern, die von Hessen Forst unabhängig sind, welche doch oft konträr zu HF die Fäll Notwendigkeit beurteilen.
Die Fällsaison 2021/2022 hat begonnen. Den Auftakt bildete ein kleiner Bereich am Waldrand zum Klingenteich in Trautheim. Hier waren in den vergangenen Monaten einige Äste von Buchen heruntergefallen und hatten den Wildschutzzaun eines Anwesens beschädigt. Die „kranken Bäume“ (Buchen im besten Alter) liegen nun am Wegesrand – für den Verkauf vermessen.
Diesem Muster folgt man in der hiesigen Forstverwaltung nun seit Jahren. Unter dem Vorwand „Wegesicherung“ werden auch gesunde Bäume gefällt.
Der alte Buchenbestand im Bereich „südlicher Papiermüllerweg“ hat keine Überlebenschancen. Sagt der Mühltaler Revierförster Schilling. Und wenn er das sagt, stimmt es auch, denn er ist ja derjenige, der die entsprechenden Entscheidungen trifft.
Auch der Darmstädter Forstamtsleiter Müller bestätigt im Darmstädter Echo vom 5. Oktober 2021 die allgemeine Strategie von HessenForst: „Wir handeln vorausschauend und ernten auch im Zuge der Maßnahme gesunde Altbuchen, die gegebenenfalls in ein oder zwei Jahren ein Problem bringen werden.“
Der Klimawandel (von der seither betriebenen Forstwirtschaft mit verursacht) dient als willkommene Begründung für den schlechten Zustand des Waldes. Wie man kritische Bürger beschwichtigt und ihnen die geplanten Maßnahmen als unausweichlich verkauft, darin ist Hessen Forst sehr erfinderisch und gut geschult. Klimaschutz ist dabei kein Thema.
Interessant: Es geht hier um einen „hiebreifen“ Buchenbestand (ca. 160 Jahre alt), den für die Holzindustrie interessantesten Bestand. Die Bäume werden gefällt und zwar ohne Rücksicht auf die umstehenden kleineren Bäume, die bei entsprechend sorgsamer Arbeit ohne weiteres überleben könnten.
Schlimm: Der Wald in diesem Bereich ist Hessischer Staatswald, hier arbeitet Dienstleister HessenForst im Auftrag der hessischen Landesregierung. Die Gemeinde ist für den Staatswald „nicht zuständig“ und deshalb desinteressiert. Anfragen von Bürgern an das Umweltministerium prallen ab.
Aber: Es ist unser Wald, der Wald der Bürger, es gibt keine „Hüter des Waldes“ mehr und keine Lobby. An anderen Orten, so auch bei der Stadt Darmstadt, kam man zu der Überzeugung, keine Buchen mehr zu fällen.
Die Fällaktion in großem Stil im Trautheimer hat am 4.10.2021 begonnen. Es sind bereits irreversible Schäden an unserem Wald durch diese neue Aktion entstanden. Inzwischen ist der gesamte Bereich Papiermüllerweg ab Klingenteich / Wanderweg 4 / der Bereich zwischen Feldschneise und Vogelschneise betroffen und wurde innerhalb weniger Tage in weiten Teilen zerstört.
Wir als Bürgerinitiative tun was wir können, doch ohne Unterstützung aus der Bevölkerung sind wir machtlos.
Gilla Bertram 8.10.21
Natürlich ist es nicht nur Wegesicherung, diese ist der geringste Grund weshalb wieder heftig gefällt wird. Es ist nach wie vor die Wirtschaftlichkeit weshalb auch in Gebieten, die sehr stark von Menschen frequentiert werden, wie hier im Bereich Trautheim, Klingenteich, am und um den Waldkunstpfad Darmstadt, etc., gefällt wird. Es wird einfach von Seiten des Bewirtschafters Hessen Forst keinerlei Rücksicht auf das Bedürfnis von Bürgern im angrenzenden Wald Naherholung in einem einigermaßen ansehnlichen Wald zu suchen. Die Gemeinde könnte, die Betonung liegt auf könnte, HessenForst vorgeben wie sie ihren Wald bewirtschaftet haben möchte, für den Staatswald gilt das leider nicht. Für den erholungssuchenden Bürger ist es schlicht egal in welchem Wald er sich befindet, Grenzen sind ja nicht angezeigt. Leider ist die grüne Umweltministerin Priska Hinz nicht in der Lage für den Staatswald die richtigen Schritte einzuleiten. Seit Jahren versuchen wir vergeblich für unsere Wälder bei ihr Verständnis zu finden . Die Quittung hierfür hat sie nun erhalten, durch die ungesunde Ausbeute unserer Staatswälder muss Hinz nun viel Geld in die Hand nehmen um unsere Wälder zu retten. Auch aus diesem Umstand ist Hinz nicht in der Lage die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Holzlobby hat bei ihr ganze Arbeit geleistet!
Karin Mühlenbock
Die Bürgerinitiative pro Walderhalt Darmstadt-Dieburg
bietet eine Waldführung mit dem Forstwissenschaftler Martin Bertram an:
Unser Wald – ein wichtiger Klimafaktor
Treffpunkt: auf dem Gelände des Sportvereins Tanne, Parkplatz, Pulverhäuserweg 122
Sonntag, 26. September, 15-17 Uhr
Bitte kommen Sie zum hier angegebene Treffpunkt; im Flyer der Stadt Darmstadt ist der Treffpunkt leider falsch angegeben.