Die Natur, unser aller Ursprung, soll alleine nicht mehr funktionieren!

Man muss sich das einmal vorstellen. Die Natur, unser aller Ursprung, soll alleine nicht mehr funktionieren! So weit haben wir es geschafft?

Rund 5 Mio Wildtiere werden hierzulande jährlich von Jägern getötet. Die wenigsten mittels sog. Blattschuss, der den schnellen Tod garantieren soll. Zerfetzte Därme, zertrümmerte Kiefer, zerschossene Rückenwirbel, Extremitäten, Gelenke. Die Palette der Leiden ist groß.

Wissenschaftlich ist erwiesen, dass Jagd nicht reguliert. Wir wissen nicht einmal, wieviel Wild in unsere Landschaft passt und lassen Wildtieren keine Chance, Populationen selbst zu regeln.

Lockfütterungen (Kirrungen), Winterfutter usw. stellen Wildtieren mehr Nahrung zur Verfügung, als kulturellen Nutztieren. Natürliche Auslese: Fehlanzeige. Herbstliche Gesellschaftsjagden werden mit zu hohen Populationen gerechtfertigt. Dabei werden Tiere oft schwer verletzt und z. B. bei Wildschweinen, Familienstrukturen zerschossen. Unnatürliche Vermehrung ist die Folge.

In Luxemburg wurde 2019 die Fuchsjagd um weitere fünf Jahre verboten. Keine der schrecklichen Vorhersagen aus Jagdkreisen war eingetreten. Die Population blieb stabil, Krankheiten und Seuchen verringerten sich erheblich. In hiesigen Jagdgebieten wurden bei Füchsen bis zu elf Welpen pro Wurf gezählt. Bei Jagdverboten, wie im Naturpark Bayerischer Wald, liegt die statistische Produktionsrate bei 1,7 Welpen pro Wurf! Der Rückgang von Niederwild wird Fuchs, Marder und Waschbär angerechnet. Verlust von Lebensraum durch die Landwirtschaft generell ausgeblendet. Geschossen werden jährlich aber fast 2000 Rebhühner und 230.000 Feldhasen. Weitere bedrohte Arten, stehen auf der Abschussliste. Geht es überhaupt um Naturschutz, wenn die Jagd auf hunderte ausgesetzter Zuchtfasane „Spaß macht“? Natur funktioniert. Nur anders.

Bodo Kaul